Aufgeschoben ist nicht aufgehoben - IRS bestätigt neue Fristen

Aktuelle News zu den FATCA und QI Compliance Zertifizierungen

Was schon länger vermutet wurde, ist nun seitens des IRS bestätigt worden: Ähnlich der Verschiebung der Deadlines für die Zertifizierung im Rahmen des Qualified Intermediary Agreements (QIA) wurden nun auch die Fristen für die FATCA Compliance Zertifizierung, wenn auch nicht formell, verschoben respektive aufgeweicht. Dies war zu erwarten und wird begrüsst, denn so können die entsprechenden Arbeiten aufeinander abgestimmt und im Idealfall parallel angegangen werden.

Zur Erinnerung

Der FATCA bzw. QI Responsible Officer (idealerweise ist dies dieselbe Person) hat mittels der Zertifizierung dem IRS die Compliance des Institutes mit den Vorgaben der entsprechenden Vereinbarungen zu bestätigen.

Unter FATCA ist zum einen eine einmalige Zertifizierung fällig, welche sich auf die Identifizierung und Behandlung vorbestehender Konten bezieht („COPA“[1]) und zum andern eine wiederkehrende Bestätigung („periodic certification“), welche die Existenz und Effizienz eines FATCA Compliance Programmes bestätigt.

Auch das QI-Agreement sieht vor, dass ein entsprechendes Compliance Programm existiert und der RO die QI-Compliance wiederkehrend bestätigt. Der RO muss unter anderem bekräftigen, dass er (oder ein beauftragter Dritter) einen entsprechenden formellen Review durchgeführt hat, für den Fall, dass sich das Institut nicht davon befreien lassen kann („waiver from periodic review“).

Neue Fristen

Aktuell gelten folgende Daten als wegweisend für die Arbeiten des Responsible Officers:

  • QI Review und Zertifizierung

Das QI Agreement sieht die Durchführung einer formellen Review vor. Bezieht sich dieser auf die Periode 2017 so ist die Zertifizierung neu im März 2019 (ursprüngliche Frist Dezember 2018) fällig. Falls sich die Review Periode auf 2015 oder 2016 bezieht, so läuft die Frist im September 2018 ab.

Unter gewissen Umständen kann ein Waiver beantragt werden, welcher den RO vom formellen Review befreit – wird dieser beansprucht, so ist die Zertifizierung im September 2018 fällig (ursprüngliche Frist Juli 2018).

Gemäss Informationen des IRS wird das Account Management System über welches die Zertifizierung erfolgen wird, ab April 2018 aufgeschaltet sein – entsprechen kann bereits jetzt geprüft werden, ob die technischen Aspekte (Login-Daten, etc.) auf dem aktuellen Stand sind.

  • FATCA Zertifizierung

Formell wurde die Deadline für die FATCA Zertifizierung zwar nicht verschoben, aus der neusten IRS Mitteilung lässt sich jedoch ableiten, dass der RO nach Inbetriebnahme (was nicht vor Juli 2018 der Fall sein wird) des Portals, über welches die relevanten Funktionalitäten zwecks Zertifizierung laufen werden, mindestens drei Monate Zeit haben wird um die Zertifizierung einzureichen. In der Praxis bedeutet dies mindestens eine Erstreckung der Frist bis Oktober 2018.

[1] Certification of preexisting accounts

 

Indikativer FATCA Fragebogen

Aus dem vom IRS kürzlich veröffentlichten indikativen Fragebogen geht hervor, welche Art von Aussagen der RO zu machen haben wird. Beispielsweise wird er bestätigen müssen, dass er die Zulänglichkeit des FATCA-Compliance Programmes und die tatsächliche Compliance für die entsprechende Periode geprüft hat. Dazu gehört u.a. eine Bejahung der Frage, ob die US Accounts korrekt identifiziert und gemeldet oder Zahlungen korrekt einbehalten wurden („witholding“).

Wie bereits bekannt, basiert sowohl die QI wie auch die FATCA Zertifizierung auf dem Prinzip der Identifikation von „materiellen Fehlern“. Ein solcher Fehler liegt u.a. vor, wenn er vorsätzlich oder systematisch begannen wurde. Denken Sie daran, dass auch die Tatsache einer Sanktionierung („criminal or civil penalty or sanction“) des Institutes im GwG-Bereich als materieller Fehler gewertet wird für den Fall, dass die Verfehlung die korrekte Identifikation der Kontoinhaber betrifft (so beispielsweise bei einem Verstoss gegen die VSB).

Bezüglich der Art der Fragen ist ein „ja/nein“ – Format zu erwarten. Je nach Art der Antwort wird man aufgefordert einen deskriptiven Text hinzuzufügen.

Was ist aktuell zu tun?

Die „Early Birds“ unter Ihnen haben ihren FATCA und QI Set-up bereits auf Vordermann gebracht. Dank der detaillierten Vorgaben im QI-Agreement sind die Anforderungen an das QI-Compliance Programm und den formellen Review schon länger genauer umschrieben. Nun, da auch die FATCA-Zertifizierungsfragen greifbarer werden, kann es an den Feinschliff gehen.

Standen die QI- und FATCA Zertifizierung bis anhin nicht auf Ihrer Agenda, so ist es nun definitiv an der Zeit sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Gerne unterstützen wir Sie bei diesen notwendigen Arbeiten.

21.03.2018




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